Donnerstag, 20. Oktober 2011
Restaurant-Shows
salma1001, 16:10h
Ich bekenne mich schuldig!
Ich tanze für mein Leben gern in arabischen Restaurants. Viele mögen das schnöde finden, aber für mich gehört diese Art des Tanzes eher in ein solches Etablissement denn auf eine Bühne.
Betrachten wir doch mal den Ursprung des Tanzes....klar, Badia Masnabe hat ihn vielleicht auf die Bühne gebracht und solch ein Genie und Talent wie Mahmoud Reda ihn dort zur Hoch-Kunstform auflaufen lassen, aber ursprünglich handelte es sich um eine Art Unterhaltung zu Feierlichkeiten und besonderen Anlässen.
Betrachten wir mal das heutige Äypten. Dort gibt es die üblich-verdächtigen Festivals, wo der Tanz auf der Bühne präsentiert wird, grundsätzlich aber spielt sich viel mehr auf den Hochzeiten oder in den Hotels oder auf den Restaurantschiffen ab und nicht auf der Bühne.
Also, nicht die schönen Restaurantauftritte herunterspielen!
Nachteilig ist natürlich, dass nicht jeder, der gerade Gast im Restaurant ist, unbedingt eine Bauchtanzshow sehen will, zudem ist die Tanzfläche sehr begrenzt und die Bedienung rennt einem mehr als einmal über die Füße. Die Umkleidebedingungen sind sicherlich nicht immer optimal.
Aber es macht auch ungeheuer Spaß, direkten Blickkontakt mit den Zuschauern haben zu können. Besonders schön ist, wenn das Restaurant Live-Musik mit anbietet. Das trägt ungeheuer viel zur Stimmung bei, nicht nur bei uns Tänzerinnen, sondern auch bei den Gästen.
Für eine Restaurantshow habe ich es mir abgewöhnt, nur eine vorher gebrannte CD mitzunehmen. Oftmals sitzt dort nämlich ein ganz anderes Publikum als erwartet.
Ist das Restaurant voll besetzt mit deutschen Gästen, würde ich eher eine instrumentale Zusammenstellung von modernen und klassischen Stücken wählen, während ein Abend mit arabischen Gästen bestimmt mehr Spaß macht mit Musik von Oum Kalthoum, und Folklore wie Melaya Leff oder Stocktanz werden einfach besser verstanden.
Also brenne ich mir vorab eine Auswahl von mindestens 16 Cds ( 2 Shows pro Abend, somit habe ich 8 verschiedene Programme).
Es gibt diverse Möglichkeiten, solch einen Auftritt zu gestalten. Zunächst kann man mit einem Schleiertanz anfangen, allerdings halte ich es im Restaurant für sinnvoller, ein schmissiges Stück zu wählen. Die mysteriösen Schleierstücke zu langsamerer Musik finde ich für Bühne oder private Feiern besser geeignet. Im Restaurant mit einer mäßig lauten Geräuschkulisse, in der der Gast nicht unbedingt JETZT eine Bauchtanzshow erwartet, sollte die Aufmerksamkeit durch die Musik schon allein geweckt werden.
Zimbeln ist dafür auch bestens geeignet.
Danach wähle ich gern ein klassisches Stück, ein kleines Trommelsolo und ein Popstück als Animationsteil.
Animation ist auch so eine Sache. Die orientalischen Wirte erwarten dies von ihrer Tänzerin und von ihren Gästen, weil sie es von zu Hause nicht anders kennen. Der durchschnittliche Orientale (und auch alles, was südlich der Alpen wohnt!) ist sehr tanzbegeistert, nur leider trifft das weniger auf Deutsche zu. Das verstehen viele Wirte nicht.
Ich bin sehr dagegen, Menschen zum Mitmachen zu zwingen, denn auch ich gehöre zugegebenermaßen zu denen, die im Zirkus auch lieber gaaaaaaanz weit hinten sitzen!
In meiner zweiten Show nach einer Pause von ca. einer halben Stunde wähle ich meist ein Kontrastprogramm, d.h. dass ich z.B. hier mit einem langsameren Stück anfangen könnte oder aber mit einem Folklorepart oder mit einem supermodernen Stück, jenachdem, was ich im ersten Teil gewählt habe.
Der Kostümwechsel ist selbstverständlich, und auch hier wähle ich ein von Stil und von der Farbe her sehr anderes Kostüm.
Tritt man regelmäßig jedes Wochenende im selben Restaurant auf, was zudem noch Stammgäste hat, empfiehlt es sich auch, eine Kartei oder ein Notizbuch zu führen, und einzutragen, wann man zu welcher CD und in welchem Kostüm getanzt hat, damit man Abwechslung bietet.
Nun wisst ihr auch, warum ich so viele Kostüme habe ;-)
Häufig wird in Tänzerinnenkreisen gemeckert über die ärmliche Gage in Restaurants. Hierzu muss ich sagen, dass ich selber Restaurantbesitzer in meiner Familie habe und mich daher ein wenig mit den Kosten auskenne.
Gerade orientalische Restaurants sind nicht die Woche über gut besucht. Gäste kommen hauptsächlich freitags und samstags. Nun muss der Gastwirt aber für die ganze Woche Angestellte, Pacht oder Miete, Strom, Heizung, Versicherung, Wasser und Lebensmittel zahlen.
Gagen wie zu privaten oder geschäftlichen Feiern für einen Restaurantauftritt zu verlangen ist hier also unrealistisch!
Nichtsdestotrotz sollte der Gastwirt aber auch so nett sein und ein faires Angebot machen. Schließlich ist oft die Bauchtänzerin das Zugpferd für die Gäste.....
In diesem Sinne freue ich mich auf meine Restaurantauftritte am Wochenende, vielleicht sehen wir uns dort mal?
Ich tanze für mein Leben gern in arabischen Restaurants. Viele mögen das schnöde finden, aber für mich gehört diese Art des Tanzes eher in ein solches Etablissement denn auf eine Bühne.
Betrachten wir doch mal den Ursprung des Tanzes....klar, Badia Masnabe hat ihn vielleicht auf die Bühne gebracht und solch ein Genie und Talent wie Mahmoud Reda ihn dort zur Hoch-Kunstform auflaufen lassen, aber ursprünglich handelte es sich um eine Art Unterhaltung zu Feierlichkeiten und besonderen Anlässen.
Betrachten wir mal das heutige Äypten. Dort gibt es die üblich-verdächtigen Festivals, wo der Tanz auf der Bühne präsentiert wird, grundsätzlich aber spielt sich viel mehr auf den Hochzeiten oder in den Hotels oder auf den Restaurantschiffen ab und nicht auf der Bühne.
Also, nicht die schönen Restaurantauftritte herunterspielen!
Nachteilig ist natürlich, dass nicht jeder, der gerade Gast im Restaurant ist, unbedingt eine Bauchtanzshow sehen will, zudem ist die Tanzfläche sehr begrenzt und die Bedienung rennt einem mehr als einmal über die Füße. Die Umkleidebedingungen sind sicherlich nicht immer optimal.
Aber es macht auch ungeheuer Spaß, direkten Blickkontakt mit den Zuschauern haben zu können. Besonders schön ist, wenn das Restaurant Live-Musik mit anbietet. Das trägt ungeheuer viel zur Stimmung bei, nicht nur bei uns Tänzerinnen, sondern auch bei den Gästen.
Für eine Restaurantshow habe ich es mir abgewöhnt, nur eine vorher gebrannte CD mitzunehmen. Oftmals sitzt dort nämlich ein ganz anderes Publikum als erwartet.
Ist das Restaurant voll besetzt mit deutschen Gästen, würde ich eher eine instrumentale Zusammenstellung von modernen und klassischen Stücken wählen, während ein Abend mit arabischen Gästen bestimmt mehr Spaß macht mit Musik von Oum Kalthoum, und Folklore wie Melaya Leff oder Stocktanz werden einfach besser verstanden.
Also brenne ich mir vorab eine Auswahl von mindestens 16 Cds ( 2 Shows pro Abend, somit habe ich 8 verschiedene Programme).
Es gibt diverse Möglichkeiten, solch einen Auftritt zu gestalten. Zunächst kann man mit einem Schleiertanz anfangen, allerdings halte ich es im Restaurant für sinnvoller, ein schmissiges Stück zu wählen. Die mysteriösen Schleierstücke zu langsamerer Musik finde ich für Bühne oder private Feiern besser geeignet. Im Restaurant mit einer mäßig lauten Geräuschkulisse, in der der Gast nicht unbedingt JETZT eine Bauchtanzshow erwartet, sollte die Aufmerksamkeit durch die Musik schon allein geweckt werden.
Zimbeln ist dafür auch bestens geeignet.
Danach wähle ich gern ein klassisches Stück, ein kleines Trommelsolo und ein Popstück als Animationsteil.
Animation ist auch so eine Sache. Die orientalischen Wirte erwarten dies von ihrer Tänzerin und von ihren Gästen, weil sie es von zu Hause nicht anders kennen. Der durchschnittliche Orientale (und auch alles, was südlich der Alpen wohnt!) ist sehr tanzbegeistert, nur leider trifft das weniger auf Deutsche zu. Das verstehen viele Wirte nicht.
Ich bin sehr dagegen, Menschen zum Mitmachen zu zwingen, denn auch ich gehöre zugegebenermaßen zu denen, die im Zirkus auch lieber gaaaaaaanz weit hinten sitzen!
In meiner zweiten Show nach einer Pause von ca. einer halben Stunde wähle ich meist ein Kontrastprogramm, d.h. dass ich z.B. hier mit einem langsameren Stück anfangen könnte oder aber mit einem Folklorepart oder mit einem supermodernen Stück, jenachdem, was ich im ersten Teil gewählt habe.
Der Kostümwechsel ist selbstverständlich, und auch hier wähle ich ein von Stil und von der Farbe her sehr anderes Kostüm.
Tritt man regelmäßig jedes Wochenende im selben Restaurant auf, was zudem noch Stammgäste hat, empfiehlt es sich auch, eine Kartei oder ein Notizbuch zu führen, und einzutragen, wann man zu welcher CD und in welchem Kostüm getanzt hat, damit man Abwechslung bietet.
Nun wisst ihr auch, warum ich so viele Kostüme habe ;-)
Häufig wird in Tänzerinnenkreisen gemeckert über die ärmliche Gage in Restaurants. Hierzu muss ich sagen, dass ich selber Restaurantbesitzer in meiner Familie habe und mich daher ein wenig mit den Kosten auskenne.
Gerade orientalische Restaurants sind nicht die Woche über gut besucht. Gäste kommen hauptsächlich freitags und samstags. Nun muss der Gastwirt aber für die ganze Woche Angestellte, Pacht oder Miete, Strom, Heizung, Versicherung, Wasser und Lebensmittel zahlen.
Gagen wie zu privaten oder geschäftlichen Feiern für einen Restaurantauftritt zu verlangen ist hier also unrealistisch!
Nichtsdestotrotz sollte der Gastwirt aber auch so nett sein und ein faires Angebot machen. Schließlich ist oft die Bauchtänzerin das Zugpferd für die Gäste.....
In diesem Sinne freue ich mich auf meine Restaurantauftritte am Wochenende, vielleicht sehen wir uns dort mal?
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